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Irgendwann ist es Zeit
09.03.2019 | erstellt von Dietmar Mutschlechner

Irgendwann ist es Zeit

Ein kurzer Moment für die "Schwester des Raumes - der Zeit"

Irgendwann im Leben wird es Zeit, um auf die Zeit zu schauen! 

Spätestens dann, wenn die altbekannte Klage beginnt, dass zu wenig Zeit sei, dass sie zu kurz sei. Diese Klage ist so alt wie die Menschen selber, ist aber durch ihr Alter nicht wirklich reifer geworden. 

Schon Seneca schreibt ein Buch "Über die Kürze des Lebens". Darin schreibt er, dass wir nicht wenig Zeit haben, sondern viel Zeit vergeuden. Und er zählt all die Beschäftigungen auf, mit denen die Menschen seiner Zeit ihre Zeit vergeuden und du denkst dir: Das ist ja heute auch nicht anders. 

Die einen rennen dem Vergnügen nach, die anderen dem Profit, wieder andere dem Abenteuer und die meisten ihrem übertriebenen Ehrgeiz! Es ist eine Kunst, die Zeit so zu nützen, dass du nicht in die Klage verfällst, sie wäre zu kurz. 

Diese Kunst hat zwei Aspekte:
Sie hat einmal damit zu tun, das richtige Maß zu finden zwischen der Menge an Zeit, die du dir selbst widmest und derjenigen, die du allem Anderen widmest. Es ist freilich wichtig, neben aller Beschäftigung sich selbst nicht zu vernachlässigen. Wer aber meint, wenn er die meiste Zeit sich selber widmet, hätte er den größten Gewinn, der irrt! Wir sind nicht so gebaut, dass wir alleine glücklich werden können. 

Zeit ist eine Währung, die sich vermehrt, wenn man sie ausgibt!

In beeindruckender Weise hat diese Frage der Zeitwidmung Bernhard von Clairvaux in einem Brief dargestellt. Er schreibt seinem ehemaligen Mitbruder, der als Papst Eugen III so eine Art Workaholic des Mittelalters zu sein scheint: „Es ist viel klüger, du entziehst dich von Zeit zu Zeit deinen Beschäftigungen, als dass sie dich ziehen und dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem du nicht landen willst.

Wenn du dein ganzes Leben und Erleben völlig ins Tätigsein verlegst und keinen Raum mehr für Besinnung vorsiehst, soll ich dich da etwa loben? 

Ja, wer mit sich selbst schlecht umgeht, wem kann der gut sein? Denk also daran: Gönne dich dir selbst. Ich sag nicht: Tu das immer, ich sage nicht: Tu das oft, aber ich sage: Tu es immer wieder einmal.“

Danke für diesen Text an Dietmar Mutschlechner

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